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Ein Überblick über lokale -, nationale – und internationale Strukturen 

Die erste Veranstaltung der Themenreihe "Was Sie schon immer über fairen Handel wissen wollten" am 28.08.2019

 

Weltläden in Deutschland

Es gibt rund 900 Weltläden in Deutschland, die mindestens 15 Stunden pro Woche geöffnet haben. Der Großteil davon befindet sich im Süden Deutschlands, im Osten ist die Weltladen-Dichte weniger groß. Von Minden aus sind die nächsten Weltläden in Loccum Stadthagen und Bünde zu finden.

 

Der Weltladen und das Informationszentrum in Minden

Der Weltladen in Minden besteht seit 1976. Im sogenannten „Welthaus“ sind zwei Vereine tätig, deren Arbeit Hand in Hand geht. Die Trennung der Vereine erfolgte um vor dem Finanzamt klar zwischen gemeinnützigem Verein (Informationszentrum dritte Welt e.V.) und dem Verkauf im Weltladen differenzieren zu können. 

Weitere Informationen zum Informationszentrum finden Sie hier.

Im Weltladen arbeiten ca. 20 Frauen mit festen Terminen im Laden. Zu ihren Aufgaben gehören neben dem Verkauf auch die Kundenberatung und das Verräumen von neu gelieferten Waren. Für das Bestellen der Waren, sowie das Besuchen von Veranstaltungen rund um den fairen Handel und Weltläden und die Organisation des Ladendienstes gibt es eine halbe Stelle, die vom Weltladen finanziert wird. 

Der Hauptumsatz im Mindener Weltladen ist mit Lebensmitteln im Laden, beim Muehlenkreiskaffee ist der Hauptumsatz über kleine Geschäfte und Supermärkte.

Im Informationszentrum gibt es eine 30 Stundenstelle finanziert mit Landes- und Bundesmitteln.

 

Wie kam es zum Mindener Weltladen?

Hervorgehend aus verschiedenen gesellschaftlichen Bewegungen, wie der 68er Bewegung, sowie kirchenorganisierten „Hungerstreiks“ entstand aus Eigeninitiative verschiedener Menschen der faire Handel. Die Menschen wollten konkret handeln und etwas bewegen, nicht nur zusehen.

 

Aber woher kommen die Produkte aus dem fairen Handel?

Häufig kommen die Zutaten für die Produkte aus Entwicklungsländern, hergestellt werden die Produkte aber in Deutschland, z. B. die Schokolade der GEPA, die in Herford hergestellt wird, der Hersteller wird mit Rohstoffen bzw. Zutaten aus den Entwicklungsländern beliefert. 

Seit den Anfängen des fairen Handels entwickelt er sich stets weiter, unter anderem mit dem Ziel die Produkte selbst auch in Entwicklungsländern herzustellen, da die einzelnen Rohstoffe oft nur ein Bruchteil vom fertigen Produkt wert sind.

 

Wie fair ist der faire Handel?

Es gibt verschiedene Siegel, die auf fair gehandelte Produkte hinweisen (Eine Veranstaltung nur zum Thema „Fairer Handel im Supermarkt? Von Siegeln und Labeln.“ Folgt am 19.02.2020). Das am häufigsten in Supermärkten vertretene Siegel ist das „Transfair Siegel“. Produkte mit dem Transfair-Siegel müssen mindestens aus 21 % fair gehandelten Produkten bestehen. Zudem zertifiziert das Siegel einzelne Produkte, keine ganzen Hersteller. Produkte der GEPA haben ein anderes Siegel, das 100 % fair siegelt, nicht nur auf einzelne Produkte, sondern auf den kompletten Hersteller.

 

Weltläden in Europa

In vielen Ländern Europas gibt es Fair-Handels-Läden. International gibt es keinen einheitlichen Namen für diese Läden. In Frankreich heißen sie „Artisans du monde“, in der Schweiz sind viele Läden im „Swiss fair trade“ organisiert und in England sind die „Oxfam“ Läden am populärsten (hier werden fair gehandelte und gebrauchte Produkte verkauft), um nur einige Beispiele zu nennen.

Auf Initiative von Weltläden in Baden-Württemberg entstand das Vorhaben fair gehandelten Kaffee auch in deutsche Supermärkte zu bringen, Vorbild hier war das Max Haveler-Siegel in Holland. Kaffee ist das meist verkaufte Fair Trade Produkt in Deutschland. Der Weltladen Minden macht seinen Hauptumsatz ebenfalls über Kaffee, der in regionalen Supermärkten verkauft wird. 

 

Die Organisation der Weltläden in Deutschland

Der Weltladen Dachverband ist aus der Weltladen Arbeitsgemeinschaft entstanden. Inzwischen sind rund 500 Läden im Weltladen Dachverband, der seine Zentrale in Mainz hat. Die Hauptstellen des Dachverbandes sind finanziert durch den Mitgliederbeitrag und durch projektbezogene Mittel für politische Aktionen, Lobbyarbeit und zum Erstellen von Bildungsmaterialien. Der Dachverband baut auf drei thematische Säulen auf, die auch für die Weltläden gelten:

  • Politische Kampagnen
  • Bildung
  • Verkauf

Der Dachverband kontrolliert die Fairhandelsimporteure (sowohl die großen, wie GEPA und EL Puente, wie auch kleinere Importeure) und stellt den Weltläden eine Liste von zertifizierten Importeuren zur Verfügung. 

Mehr Informationen zum Weltladen Dachverband finden Sie hier.

 

Der Weltladen Dachverband im Vergleich zu Holland

In Deutschland entscheiden die Weltläden selbst, ob sie Mitglied im Dachverband werden möchten, in Holland sind Weltläden automatisch in einem Dachverband organisiert. Sie erhalten gelegentlich Saisonware des Dachverbandes mit Werbematerial, die sie verkaufen. Ansonsten sind die Weltläden, wie auch in Deutschland frei im Einkauf bei den verschiedenen Importeuren.

 

Der faire Handel entwickelt sich

Oft werden für fair gehandelte Produkte die Rohstoffe importiert, das fertige Produkt entsteht allerdings in Deutschland. Dem Entwicklungsland würde es natürlich mehr helfen, wenn das Produkt direkt dort produziert wird (mehr Arbeitsplätze und höhere Zölle). 

Der Mindener Mühlenkreiskaffee, der aus Tansania kommt wurde zeitweise auch dort geröstet, das führte jedoch zu dem Problem, dass die Qualität schwankte, ein Grund dafür war, dass den Mitarbeitern vor Ort das nötige Wissen fehlte. Inzwischen wird der Kaffee wieder in Deutschland geröstet. Auch die GEPA arbeitet daran mehr Produkte direkt vor Ort produzieren zu lassen und verkauft inzwischen einen im Ursprungsland gerösteten und verpackten Kaffee.

Auch ein Schokoladenhersteller „fair afric“ produziert im Ursprungsland. Mehr dazu finden Sie hier oder im Mindener Weltladen in Form der Schokolade.

 

Themenreihe 1